Patientenratgeber klärt über unnötige Operationen auf

Dr. Arne-Björn Jäger stellt das Buch "Unnötige Operationen - Beispiele und Alternativen in der Orthopädie und Unfallchirurgie" von Dr. jur. Dr. med. Philipp Roth vor. Mit diesem Buch werden Patienten darüber informiert, welche Alternativen es zu Operationen durch die konservative Orthopädie und Unfallchirurgie gibt.
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„Wer heilt hat Recht“

Der Autor Philipp Roth ist Arzt und Medizinrechtler. Er hat als Orthopäde und Unfallchirurg, angeregt durch die Einschränkungen während der Corona-Pandemie einen Patientenratgeber über „unnötige Operationen“ aus seinem Fachgebiet verfasst. Es zählt als Sachbuch 138 Seiten und gliedert sich in 35 Kapitel.

Einleitend wird die konservative Medizin als nicht-operative Medizin im sozial-ökonomischen Kontext analysiert. Roth kommt dabei zum Schluss, dass jeder Mensch als Individuum gemäß unserem Grundgesetz letztendlich selbst über die Behandlung entscheiden sollte. Damit der Patient diese Entscheidung treffen kann, beschreibt Roth Beispiele und Alternativen in der Orthopädie und Unfallchirurgie. Dafür werden die konservativen Behandlungsmöglichkeiten allgemeinverständlich beispielhaft erläutert. Im Anschluss werden einige typische orthopädische Krankheitsbilder und deren Behandlung beschrieben. Die konservative Frakturbehandlung wird dabei auch kurz abgehandelt. Auch die Zusammenhänge mit der Psychosomatik bleiben nicht unerwähnt. Roth wirft die Frage auf, „orthopädische Behandlung oder Wellnessbehandlung?“, und grenzt „Schul- und alternative Medizin“ von „Scharlatanen und Quacksalbern“ ab.

Als Medizinrechtler klärt Roth den Leser über das Recht auf eine „zweite Meinung“ auf. Dies alles soll dem Patienten helfen, seine eigene Entscheidung über die notwendige Behandlung zu treffen.

Roth schließt den inhaltlichen Bogen und kommt am Ende auf die Corona-Pandemie zurück. Er postuliert eine positive Zukunft der konservativen Behandlungsmethoden und fordert eine Gesundheitspolitik im Sinne des Patienten gemäß „Art 1 und Art 2 des Grundgesetzes: die Würde des Menschen.“

Unnötige Operationen werden nur exemplarisch in der Einleitung als „viele Rückenoperationen“ genannt. Der inhaltliche Schwerpunkt dieses Sachbuches ist die konservative Behandlung in der Orthopädie und Unfallchirurgie.

„Wer heilt hat Recht“ ist als Zitat von Hippokrates (460 – 370 v. Chr.) bis heute ein ungeschriebenes Gesetz in der Medizin. Die konservativen Behandlungsmöglichkeiten sind besonders in der Orthopädie und Unfallchirurgie von großer Bedeutung. Die Begrenzung der operativen Ressourcen unter der Corona-Pandemie hat dies noch einmal eindrucksvoll gezeigt. Die konservative Therapie ist bei vielen Erkrankungen eine gleichwertige Alternative zur Operation. Viele konservative Behandlungsmöglichkeiten sind aus dem kassenärztlichen Leistungskatalog gestrichen worden, daher muss der Patient in der ambulanten Praxis dafür privat zahlen.

Die Wahl der Behandlung ist stets an dem Gesamtstatus des Patienten mit Alter, Geschlecht, den körperlichen Anforderungen im Beruf und in der Freizeit orientiert. Die Indikation zur Operation sollte nach Abwägung der konservativen Maßnahmen mit Einschätzung der individuellen Risiken und Komplikationsmöglichkeiten getroffen werden. So werden nur die „nötigen Operationen“ durchgeführt. Wenn der Patient nach Abschluss der Behandlung zufrieden ist, und das Behandlungsziel erreicht ist, hat der Arzt zu Recht die richtige Entscheidung mit dem Patienten zusammen getroffen. Denn, „wer heilt hat Recht.“

Unnötige Operationen – Beispiele und Alternativen in der Orthopädie und Unfallchirurgie

24,90 €, 140 Seiten, ISBN: 978-3-347-25848-8, Größe: 17,0 cm x 22,0 cm

Autor: Dr. jur. Dr. med. Philipp Roth

Verlag & Druck: tredition GmbH, Halenreie 40-44, 22359 Hamburg

Erscheinungsdatum: 20.04.2021

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